Reiter können mit Zuschuss rechnen

Bau- und Umweltausschuss:
Für den Bau einer neuen Halle wird dem RuF Geld aus dem Haushalt 2011 in Aussicht gestellt

HEPPENHEIM.

Der Reit- und Fahrverein (RuF) kann mit einem städtischen Zuschuss für den Bau einer neuen Reithalle aus dem Haushalt 2011 rechnen, auch wenn er bereits in diesem Jahr mit dem Bau beginnt. Der Bau- und Umweltausschuss votierte bei Stimmengleichheit für eine entsprechende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Die ungewöhnliche Zusage war notwendig geworden, um einen Landeszuschuss von 50.000 Euro nicht aufs Spiel zu setzen. Dieser Zuschuss würde verfallen, wenn der Verein nicht in diesem Jahr mit dem Bau beginnt.

Gemäß der Vereinsförderrichtlinien der Stadt stünden den Reitern 30 Prozent der förderungswürdigen Kosten – etwa 60.000 Euro – zu. Der Antrag an die Stadt wurde aber erst gestellt, als der Haushalt für dieses Jahr bereits beschlossen war. Die jetzige Zusage soll dem Verein zusichern, dass er im nächsten Jahr mit dem Zuschuss rechnen kann. Hubert Vettel (FDP) nannte es eine ,,moralische Verpflichtung“, den Reit- und Fahrverein genauso zu unterstützen wie andere Vereine und erinnerte an die neuen Kunstrasenplätze in Kirschhausen, Hambach und am Zentgericht. Rechtlich bindend für die Stadt ist die Zusage nicht, der Haushaltsplan wird erst im Herbst beraten und beschlossen.

Rein theoretisch könnte eine Mehrheit der Stadtverordneten den Zuschuss verweigern oder kürzen. Das Risiko trägt der Verein, wie Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) erläuterte. Kritik gab es an der Verwaltungsvorlage, da nicht aus ihr hervorgeht, wo genau auf dem RuF-Gelände zwischen Straße der Heimkehrer und Tiergartenstraße die Halle gebaut werden soll, wie sie aussieht und wie groß sie wird. Das begründete der Bürgermeister damit, dass es sich weder um die Baugenehmigung noch um die Festlegung der Höhe des Zuschusses handele.

Norbert Golzer (Freie Wähler) nannte den Beschluss aber ,,eine De-facto-Zusage“. Schließlich könne man den Bau nicht halb fertig stehen lassen. Er stimmte mit SPD und FDP für die Zusage an den Verein. Die Stadtverordneten der CDU stimmten gegen die Verwaltungsvorlage, ebenso wie Peter Müller (Grüne Liste).

Jürgen Semmler (CDU) sprach von einem ,,Blankoscheck“, der ausgestellt würde, obwohl es noch kein Finanzierungskonzept gebe. Er betonte aber, dass seine Fraktion das Projekt insgesamt nicht gefährden wolle. Peter Müller kritisierte, dass über ein Projekt abgestimmt würde, ohne zu wissen, „wie die Halle mal aussehen wird“.

Die Informationen über Standort und Größe des Neubaus sollen nun bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag (31.) vorliegen, sicherte Herbert den Ausschussmitgliedern zu.

27. August 2010, Starkenburger Echo